Gleich vorweg, ganz ohne Spoiler: Wer Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben in Kurzform haben möchte, kann einfach die beiden letzten Seiten lesen. Alles vornedran sind nur die Herleitungen der einzelnen Tipps. Das ist manchmal unterhaltsam, manchmal nett, wenn es Dinge sind, die man selbst kennt (ein Liedtext von Jethro Tull, in meinem Fall). Meist aber sind die Ausführungen eher so lala, weitreichend, umständlich.
Vor allem aber der Stil des Buches ging mir persönlich auf die Nerven. Es ist in Ich-Form geschrieben, aber Walter Wemut wird als lyrisches Ich an keiner Stelle spürbar, und so hat man die ganze Zeit das Gefühl, Axel Hacke gibt einem kluge Ratschläge. Will man nicht! Buddha darf das, Jesus, Konfuzius, aber eben nicht Axel Hacke.
Dazu kommt, dass der Erzähler sich mit dem Leser unterhält. Eine direkte Anrede kann ja noch intensivierend wirken, aber Fragen an den Leser stellen, als erwarte der Erzähler eine Antwort: Was soll das?
Unterm Strich: Formal misslungen, aber weil die Handreichungen nicht völlig unpassend sind, noch zwei Sterne …